
ISO 14001 Dokumentation - Pflichten und Muster
Viele Unternehmen glauben, ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 führe automatisch zu einem Bürokratiemonster.
Doch die Realität ist:
Die Norm schreibt nur ausgewählte dokumentierte Informationen vor – und lässt bewusst viel Spielraum, wie umfangreich und in welcher Form dokumentiert wird.
Überdimensionierte Managementsyteme sind meist das Resultat von kopierten Managementsystemen. Vorlagen die schlichtweg nicht passen.
Diese Seite zeigt Ihnen, was die ISO 14001 tatsächlich verlangt, was sinnvoll ist und wie Sie die Forderungen nachweisen können.
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Table of Contents
Was meint die ISO 14001 mit „dokumentierte Information“?
Die ISO 14001 spricht nicht mehr von „Verfahrensanweisungen“ oder „Handbüchern“, sondern von dokumentierten Informationen.
Gemeint ist damit:
Informationen, die erstellt, gelenkt und aufbewahrt werden müssen
z. B. Richtlinien, Listen, Pläne, Berichte, Nachweise
Die Norm schreibt nicht vor, in welcher Form, ob digital oder analog, Word, Excel oder Software.
Diese „dokumentierte Information“ soll zu Ihrem Unternehmen passen. Für die einen mag dies eine Umfangreiche Prozessbeschreibung in Notationssprache sein. Für andere widerrum ist es eine Anleitung mit wenig Text und vielen Bildern. Andere widerum steuern gut und gerne mit Hilfe von Checklisten. Andere widerrum durch viel persönliche Meetings und Absprachen.
Wichtig ist nur: Die Inhalte müssen aktuell, nachvollziehbar und auffindbar sein. Haben Sie also Mut und finden Sie Ihren eigenen Weg.
Welche Dokumente sind nach ISO 14001 verpflichtend?
Hier sind die Pflichtdokumente laut Norm (Kapitel 4–10):
- Anwendungsbereich
Umweltpolitik
Klar formulierte Aussagen zu Umweltverantwortung, kontinuierlicher Verbesserung, RechtskonformitätBedeutende Umweltaspekte
Welche Umweltwirkungen hat das Unternehmen? Welche sind wesentlich?Bindende Verpflichtungen (Rechtskataster)
Übersicht der geltenden Gesetze, Verordnungen, Auflagen und freiwilligen VerpflichtungenUmweltziele und Maßnahmen
Was will das Unternehmen konkret verbessern? Wer ist zuständig? Bis wann?Rollen, Verantwortlichkeiten und Befugnisse
Wer macht was im Umweltmanagementsystem?Nachweise zur Kommunikation und Schulung
Was wurde intern/extern kommuniziert, geschult oder sensibilisiert?Überwachungs- und Messinformationen
z. B. Energieverbräuche, Abfallmengen, EmissionsdatenNotfallvorsorge und Reaktion (sofern relevant)
z. B. bei Gefahrstoffaustritten, BrandfällenInterne Auditberichte
Wer wurde wann wie geprüft? Was wurde festgestellt?Managementbewertung
Zusammenfassung der Umweltleistung, Verbesserungspotenziale, Entscheidungen der Leitung

Was ist freiwillig – aber in der Praxis sehr sinnvoll?
Die Norm erlaubt es Ihnen, selbst zu entscheiden, wie Sie Ihre Dokumentation strukturieren.
Die folgenden Dokumente sind nicht verpflichtend, aber in der Praxis oft sehr hilfreich und werden ebenso oft verwendet:
Prozessbeschreibungen und Verfahrensanweisungen mit schriftlicher Ausführung der Schritte (z. B. „Umgang mit Abfällen“, „Notfallmanagement“)
Flussdiagramme
Checklisten (z. B. für Kontrollgänge, Auditvorbereitung)
Formulare und Protokolle (z. B. Maßnahmeplanung, Abweichungsmeldung, Prüfberichte)
Organigramme
Schulungspläne oder Unterweisungsnachweise
Wenn Ihr System eher schlank aufgebaut ist, benötigen Sie keine umfangreiche Dokumentation.
Weniger ist oft mehr – solange das System verstanden wird und im Alltag funktioniert.
Wie viel Dokumentation ist zu viel?
Die ISO 14001 gibt eine klare Richtung vor:
„Dokumentieren Sie so viel wie nötig – nicht so viel wie möglich.“
Ein gutes Umweltmanagementsystem erkennt man nicht an vollen Ordnern, sondern daran,
dass es funktioniert – und von den Mitarbeitenden verstanden und gelebt wird.
👉 Tipp:
Wenn Sie ein Dokument nur für den Auditor erstellen – aber es intern niemand braucht – fragen Sie sich, ob es wirklich notwendig ist.

„Aufrechterhalten“ vs. „Aufbewahren“
Die ISO 14001 unterscheidet bei dokumentierten Informationen zwischen zwei Begriffen:
1. Aufrechterhalten („maintain“)
Dokumentierte Informationen, die laufend aktuell und im Einsatz sein müssen – sie bilden die Grundlage für das Umweltmanagementsystem.
Beispiele:
Umweltpolitik
Umweltaspektbewertung
Ziele und Maßnahmenpläne
Rollen und Verantwortlichkeiten
🔎 Diese Dokumente müssen gepflegt und regelmäßig aktualisiert werden.
Sie dienen der Steuerung des Systems.
2. Aufbewahren („retain“)
Hierbei handelt es sich um Nachweise, die zeigen, dass Anforderungen erfüllt wurden.
Beispiele:
Protokolle von internen Audits
Berichte zur Managementbewertung
Schulungsnachweise
Messdaten (z. B. Abfallmengen, Energieverbräuche)
🔎 Diese Informationen müssen aufbewahrt und rückverfolgbar sein – oft über einen definierten Zeitraum.
Sie dienen dem Nachweis der Umsetzung.
Dokumentierte Information | Aufrechterhalten | Aufbewahren |
---|---|---|
Umweltpolitik | ✅ Ja | ❌ Nein |
Umweltaspektbewertung | ✅ Ja | ❌ Nein |
Umweltziele & Maßnahmenpläne | ✅ Ja | ❌ Nein |
Rechtliche Verpflichtungen (Kataster) | ✅ Ja | ❌ Nein |
Rollen & Verantwortlichkeiten | ✅ Ja | ❌ Nein |
Schulungsunterlagen / Nachweise | ❌ Nein | ✅ Ja |
Überwachungs- und Messergebnisse | ❌ Nein | ✅ Ja |
Auditberichte (intern) | ❌ Nein | ✅ Ja |
Managementbewertung | ❌ Nein | ✅ Ja |
Korrekturmaßnahmen / Abweichungen | ❌ Nein | ✅ Ja |
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